Wenn eine Epilepsie
diagnostiziert wurde, kommt es bei den meisten Betroffenen zu einer
verständlichen Angst und Niedergeschlagenheit. Das Gefühl, einer
Epilepsie mehr oder weniger machtlos ausgeliefert zu sein und die
Kontrolle über seinen Körper zu verlieren, kann zu einer erheblichen
seelischen Belastung und Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls
führen.
Bei in der
Kindheit beginnenden Epilepsien sind viele Eltern übermäßig
besorgt um ihre Kinder. Mit einer allzu starken Rücksichtnahme und
Schonung schaden sie den Betroffenen aber mehr als sie ihnen
helfen. Eine dauernde Sonderrolle schwächt die Weiterentwicklung
des Kindes. Auch Einschränkungen beim Autofahren und
manchen Berufstätigkeiten führen bei vielen Betroffenen zu einer
Minderung der Selbstsicherheit.
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Für die Lebensqualität spielen die soziale
Situation und die entsprechenden Beziehungen eine wichtige Rolle. Gerade
in diesem Bereichen kann sich eine Epilepsie nachteilig auswirken. Wenn
beispielsweise der/ die Betroffene auf einer Party in seinem Bekanntenkreis einen generalisierten tonisch-klonischen
(Grand mal = großer Krampfanfall) Anfall erlitten hat, wird es
meist einige Zeit dauern, bis er sich wieder eine Teilnahme an
derartigen Festen zutraut. Auch unter weniger dramatischen
Umständen können Anfälle zu einer Beeinträchtigung der Beziehungen
in- und außerhalb der Familie führen. Einschränkungen der sozialen
Kontakte sind letztlich eine weitere Hürde im Leben von Menschen mit
Epilepsie, die unter anderem zu einer unterdurchschnittlichen Häufigkeit
von Eheschließungen und Kindern beitragen.
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