Ist Epilepsie erblich?

Epilepsie gilt nicht als klassische Erbkrankheit!

 

 

Etwa 5% der Bevölkerung erleiden im Laufe des Lebens einen einzelnen epileptischen Anfall, einen Fieberkrampf oder wiederholte Anfälle im Sinne einer Epilepsie. Das Vorkommen von Epilepsien liegt in der Bevölkerung bei 1 %. Falls einer der Elternteile epilepsiekrank ist, beträgt das Risiko für das Kind etwa 6%. Somit ist das Risiko sechsmal höher als in der Allgemeinbevölkerung. Dies bedeutet aber auch, dass 94 % der Kinder keine Epilepsie entwickeln. Falls beide Eltern epilepsiekrank sind, liegt das Risiko für das Kind bei etwa 10 bis 12%. Das Risiko ist im Allgemeinen höher bei generalisierten Epilepsien der Eltern als bei fokalen Epilepsien. Bei diesen Prozentangaben handelt es sich allerdings um allgemeine Schätzungen, die im Einzelfall durch eine Beratung in einer Epilepsieambulanz oder einer human genetischen Beratungsstelle ergänzt werden müssen. Festzuhalten ist aber, dass Epilepsie, wenn überhaupt, nur in etwa 10% auf die Nachkommen vererbt wird. Es bleiben also 90% der Kinder epileptischer Eltern ohne Epilepsie. Vererbt wird übrigens nur die erhöhte Neigung, epileptische Anfälle zu bekommen, nicht aber die Art der Anfälle. In den meisten Fällen erkranken die Kinder vor dem Erkrankungsalter der Eltern. Das Kind einer Mutter, die im 15. Lebensjahr an Epilepsie erkrankte, wird also in der Regel vor dem 15. Lebensjahr erkranken.
 

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